Rouhani attackiert Atomverhandlungsgegner

„Der schlimmste Verrat ist der, der hinter der Front stattfindet.“ Das sagte der iranische Präsident Hassan Rouhani Nachrichtenagenturen zufolge bei einer Rede zum 36. Jahrestag der iranischen Revolution am Mittwoch in Teheran. Der Regierungschef betonte, nur „Feinde des iranischen Volkes“ seien gegen die Atomverhandlungen. Rouhani machte zudem deutlich, dass der Iran bei den Atomverhandlungen mit dem Westen seine Unabhängigkeit nicht aufgeben und „wie während des Golfkrieges“ für seine Souveränität kämpfen werde.

In den vergangenen Monaten ist es bereits häufiger zu Schlagabtauschen zwischen dem gemäßigten Rouhani und dem ultrakonservativen Lager im Iran gekommen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Atomverhandlungen und die Annäherungspolitik Rouhanis an die USA. Während Hardliner die Haltung des iranischen Teams bei den Atomverhandlungen als „zu prowestlich“ kritisieren, hält Rouhani an der Fortsetzung der Verhandlungen fest.

An der staatlich organisierten Feier zum 36. Jahrestag der iranischen Revolution nahmen auch in diesem Jahr mehrere Hunderttausend Menschen teil. Die DemonstrantInnen trugen dabei unter anderem Plakate mit Parolen zu den Atomverhandlungen. Mehrheitlich wurden darauf die Fortschritte bei den Verhandlungen unterstützt. Das „Atomteam“ wurde aber auch aufgefordert, sich an die Richtlinien des iranischen Staatsoberhauptes Ayatollah Seyyed Ali Khamenei zu halten. Der religiöse Führer des Iran hatte am Sonntag betont, ein Atomabkommen mit dem Westen dürfe weder den nationalen Interessen des Iran widersprechen noch das iranische Volk demütigen.

(fh)