Keine privaten iranischen Verlage bei Frankfurter Buchmesse

Nichtstaatliche iranische Verlage können wegen der Wirtschaftskrise im Iran nicht an der 70. Internationalen Buchmesse in Frankfurt teilnehmen. Vor allem der drastisch gestiegene Devisenkurs erschwert privaten Verlegern, für die hohen Kosten aufzukommen. „Die Inflation verstärkt die einseitige Präsenz staatlicher Verlage auf internationalen Buchmessen“, sagte Afshin Shahneh Tabar, Geschäftsführer des Shamee und Mah-Verlags. Der „katastrophale wirtschaftliche Tsunami“ füge damit der Kultur großen Schaden zu.

An der diesjährigen Internationalen Buchmesse vom 10. bis 14. Oktober in Frankfurt nehmen 21 Verleger mit 1.500 Büchern aus dem Iran teil. Dabei bilden theologische Bücher über den Islam und Literatur über den ersten Golfkrieg zwischen dem Iran und Irak (1980-1988) die Schwerpunkte.

Im vergangenen Jahr war die iranische Schriftstellerin Fariba Vafai auf der Frankfurter Buchmesse  mit demLiBeraturpreis 2017“ für ihren Roman „Tarlan“ (Sujet Verlag 2015) ausgezeichnet worden. Der LiBeraturpreis ist der einzige deutsche Literaturpreis, der nur an Frauen aus Afrika, Asien, Lateinamerika oder der arabischen Welt verliehen wird. Er ist mit 3.000 Euro dotiert. Die Jury bezeichnete den Roman als hintergründige Befragung der Revolutionsgeneration und ihrer Rollenbilder aus der Sicht einer Frau.

(fh)