Neue Studie zum Internet-Nutzungsverhalten

Laut einer neuen Studie verbringen drei Fünftel der IranerInnen rund 9 Stunden am Tag in den sozialen Netzwerken. Das vermeldete die Nachrichtenagentur ISNA am Donnerstag. Sie berief sich dabei auf Informationen von Mohammad Reza Rostami, dem Berater des iranischen Jugend- und Sportministers. Aus der Studie gehe hervor, dass Facebook das beliebteste soziale Netzwerk der InternetnutzerInnen im Iran sei. Außerdem steige die Surf-Zeit im Internet weiter an. Rostami kritisierte, dass bisher keine fundierten Forschungsergebnisse iranischer Wissenschaftler zu psychischen Auswirkungen und Suchtverhalten der Internet-UserInnen vorlägen.

Seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen vom Juni 2009 sind soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter verboten. Dennoch umgehen Millionen privater UserInnen die Sperrungen mit Anti-Filter-Programmen. Rund 70 Prozent der Jugendlichen nutzen solche Programme, um ihre favorisierten Internetseiten aufrufen zu können, so die offiziellen Angaben vom März diesen Jahres. Etwa 9 Millionen IranerInnen haben außerdem den staatlich gesperrten Dienst Viber zur Internettelefonie installiert. Ein Programm zur Entsperrung für Smartphones kostet im Iran derzeit etwa 1,50 Euro.

(fh)