Lawinen töten Lastenträger

Nachdem in den vergangenen Tagen in der iranischen Provinz West-Aserbeidschan mehrere Lastenträger durch Lawinen ums Leben kamen, haben 60 iranische politische und zivilgesellschaftliche AktivistInnen Präsident Hassan Rouhani und das iranische Parlament aufgefordert, sich umgehend um deren Familienangehörige zu kümmern. Zudem solle die Regierung sich für eine Verbesserung des Arbeitsmarkts in den westlichen Regionen des Landes einsetzen, so die VerfasserInnen des offenen Briefes.

Am Freitag waren in der Nähe der Stadt Sardasht 16 Lastenträger durch eine Lawine verschüttet worden, vier davon starben. Auch am Montag gerieten Träger unter eine Lawine. Drei konnten gerettet werden, ein 19-Jähriger starb.

Es ist kein Geheimnis, dass viele Bewohner der Grenzregionen im iranischen Westen wegen der dortigen hohen Arbeitslosigkeit ihren Lebensunterhalt als Warenträger zwischen dem Iran und der autonomen Region Kurdistan im Irak verdienen. Einige von ihnen haben Genehmigungen, aber viele arbeiten illegal. Sie transportieren Güter von Autoreifen bis zu alkoholischen Getränken, elektronischen Geräten und Textilien.

Menschenrechtsorganisationen klagen seit Jahren über die gefährliche Route durch die Berge. Es kommt zudem immer wieder vor, dass Warenträger von Grenzschützern erschossen werden. Allein im vergangenen Jahr sollen so 70 Träger getötet worden sein. Vier weitere kamen durch Minen oder Lawinen ums Leben.

(fh)