Iranischer Geschäftsmann in den USA festgenommen

Der iranisch-türkische Geschäftsmann Reza Zarrab ist am Samstag in der US-amerikanischen Stadt Miami verhaftet worden. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur MEHR. Demnach wurde der Unternehmer am Montag in New York dem Haftrichter vorgeführt. Dem 33-Jährigen werden Geldwäsche, die Verletzung internationaler Sanktionen sowie Korruption im Bankenwesen vorgeworfen. Er soll der früheren iranischen Regierung unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad bei der Umgehung internationaler Ölembargos gegen den Iran geholfen haben. Auch gegen Zarrabs Mitarbeiterin Kamelya Jamshidi und einen Mitarbeiter der iranischen Mellat Bank wird ermittelt.

Der Multimillionär Zarrab ist Eigentümer und Geschäftsführer der Royal Holding AS in der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Er spielte eine Schlüsselrolle in der Korruptionsaffäre, die im Dezember 2013 in der Türkei aufflog. Damals wurde ihm vorgeworfen, von 2009 bis 2012 insgesamt 87 Milliarden Euro Schwarzgeld aus illegalen Ölgeschäften mit dem Iran über drei Scheinfirmen in Istanbul gewaschen zu haben. Neben hochrangigen Regierungsmitgliedern und deren Verwandten war auch die staatliche türkische Halkbank in die Affäre verwickelt. Der Staatsanwalt forderte damals eine Haftstrafe von 37 Jahren für Schmiergeldzahlungen und Goldschmuggel. Dennoch wurde Zarrab bereits nach drei Monaten im Februar 2014 freigelassen.

Der Geschäftsmann ist mit der berühmten türkischen Sängerin Ebru Gündes verheiratet und besitzt auch die türkische Staatsbürgerschaft.

(fh)