Regierung will Feinstaub bekämpfen

Die iranische Regierung hat am Dienstag ein neues Programm zur Bekämpfung der Feinstaub-Krise im Süden des Landes beschlossen. Die Maßnahmen sollen 30 Milliarden Tuman, umgerechnet etwa 9,4 Millionen Euro, kosten. Das Budget gehe an das Landwirtschaftsministerium, das für die Durchführung der Maßnahmen zuständig sei, teilte das Innenministerium am Montag mit. Es soll mit vier weiteren Ministerien bei der Bekämpfung der Umweltprobleme auf 30.000 Hektar Bodenfläche in der Provinz Khuzestan kooperieren.

Damit reagiert die Regierung mit Verzögerung auf die seit langem von ExpertInnen und Öffentlichkeit kritisierten ökologischen Missstände in der Region. Khuzestan ist durch Feinstaub schwer belastet. Umweltexperten halten das Abholzen der Wälder, die Ausbeutung der Quellen der Flüsse Karun und Karkhe und verschmutzte Lagunen für die Hauptursachen der hohen Luftverschmutzung. Mitte Februar war in elf Städten der Provinz wegen Sandstürmen und hoher Luftfeuchtigkeit mehrere Tage lang die Strom- und Wasserversorgung ausgefallen. Hunderte EinwohnerInnen der Stadt Ahwaz hatten deshalb vor dem Stadtrat protestiert. Sie machten „falsche Umweltpolitik und Fahrlässigkeit“ der Machthaber für die Ausfälle verantwortlich.

Am 18. Februar erließ der Gouverneur der Provinz dann ein Verbot für die Protestversammlungen. Von den Demonstrationen könnten „Staatsfeinde“ profitieren, so die Begründung. Außerdem hätten sie Staus verursacht und so den Zugang zum naheliegenden Krankenhaus versperrt, so der Gouverneur.

(fh)