Zahl der Waldbrände verdoppelt
Die Zahl der Waldbrände im Iran hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Allein in den Monaten April und Mai des Jahres 2017 wurden rund 31 Brände auf insgesamt 261 Hektar Waldfläche gemeldet. Am stärksten war die südiranische Provinz Khuzestan betroffen.
Laut offiziellen Angaben sind in 95 Prozent der Fälle Menschen die Verursacher der Brände, davon 15 Prozent geplant und der Rest aus Unachtsamkeit. In den vergangenen Jahren nutzten Jäger immer häufiger Brandstiftung als „gängige Methode zum illegalen Jagen“, so die iranische Tierschutzorganisation. Die Leiterin der staatlichen Umweltschutzorganisation des Iran, Masoumeh Ebtekar, fordert, einen Gesetzentwurf zum Verbot des Entzündens von Feuern während der Sommerzeit ernsthafter zu diskutieren. Ein Problem stellt jedoch die Überwachung solcher Verbote dar. In den Waldschutzgebieten des Iran ist für je 17.000 Hektar Fläche nur ein Wachmann zuständig. Internationalen Vorschriften zufolge müsste ein Wächter für 100 Hektar eingesetzt werden.
Weitere Ursache für Waldbrände sind auch die häufigen Hitzewellen und die geringen Niederschläge. Umweltschützer warnen, rund 100.000 Hektar der bewaldeten Flächen des Iran stünden vor der Gefahr, vernichtet zu werden.
Bis in die achtziger Jahre hinein waren 18 Millionen der insgesamt 165 Millionen Hektar Gesamtfläche des Iran bewaldet, fast doppelt so viel wie die deutsche Waldfläche von 10 Millionen Hektar. Abholzung, Waldbrände, Straßen- und Industrieausbau sowie fehlende Niederschläge sind Hauptgründe für die Zerstörung der Wälder. Aber auch Missmanagement sei mitschuldig an der Krise des iranischen Waldes, kritisieren Experten.
(fh)