Iran in Kriegsangst

Die Verantwortlichen der Islamischen Republik bereiten sich für einen „Verteidigungskrieg“ gegen die USA vor, die Menschen horten dort Lebensmittel und Benzin.

Bereits in den letzten Wochen hatten viele Iraner*innen sich seelisch auf einen Krieg eingestellt, doch nach dem Abschuss einer US-amerikanischen Drohne bekommt die Angst vor einem Krieg noch mehr Nahrung.

„Alle horten Lebensmittel und Hygieneartikel für den Ernsfall“, sagte ein Teheraner Händler dem Iran Journal.

Auch die Autoschlangen vor Tankstellen seien noch größer geworden. „Viele Fahrer verlieren die Geduld, es kommt immer wieder zu gegenseitigen Beschimpfungen und bei manchen auch zur Handgreiflichkeit“, sagte ein Tankstellenbesitzer in Teheran.

Die iranische Revolutionsgarde hatte am Donnerstag eine US-Drohne über dem Golf von Oman abgeschossen. Teheran erklärte, das unbemannte Flugzeug habe den iranischen Luftraum verletzt. Das US-Verteidigungsministerium wies den Vorwurf zurück und veröffentlichte eine Karte, auf der die angebliche Flugroute der Drohne zu sehen sei. Demnach hat das Flugobjekt den iranischen Luftraum nicht betreten.

Während einige führende Republikaner im Repräsentantenhaus von US-Präsident Donald Trump eine „angemessene Antwort“ fordern, verlangen zahlreiche Demokraten und Republikaner nach Deeskalation in der Golfregion.

Trump hatte nach Angaben der US-Medien am Donnerstag „Vergeltungsschläge“ gegen den Iran freigegeben, doch dann habe er sich anders überlegt und die Angriffe gestoppt.

Inzwischen hat die Islamische Republik den UN-Sicherheitsrat über den Vorfall informiert. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Abbas Mussavi, teilte am Freitag mit, seine Regierung habe bei den Vereinten Nationen gegen die „Verletzung des iranischen Luftraums am Persischen Golf durch eine US-Drohne“ protestiert. (fp)