Talfahrt der iranischen Währung hält an

Am Dienstag wurde ein US-Dollar auf dem freien iranischen Devisenmarkt mit 14.000 Tuman gehandelt – mehr als dreimal so viel wie von der iranischen Zentralbank vorgeschrieben. Der Wechselkurs für einen Euro lag bei 17.800 Tuman. Damit hat die iranische Währung, die laut Devisenhändlern innerhalb der vergangenen 48 Stunden im Minutentakt nach unten rutschte, einen neuen Tiefpunkt erreicht.

Im Iran gibt es zwei Wechselkurse. Den offiziellen bestimmt die staatliche Zentralbank. Mitte April hatte diese, um den Sturz der iranischen Währung aufzuhalten, einen festen Wechselkurs von 4.200 Tuman für einen Dollar vorgeschrieben.

Aufgrund der Wirtschaftskrise im Land erlebt die iranische Währung seit Monaten ein Rekordtief nach dem anderen. Zudem leidet der Außenhandel unter den neuen Sanktionen, die die USA Anfang August als Folge ihres Ausstiegs aus dem Atomdeal mit dem Iran verhängt hatten. So gingen etwa die Ölexporte drastisch zurück: Im August konnte der Iran lediglich 64 Millionen Barrel Erdöl exportieren. Im April dieses Jahres waren noch rund 93 Millionen Barrel ins Ausland verkauft worden.

Neben den Devisenkursen steigen mit jedem Tag die Preise für den Lebensunterhalt, manche Artikelwerden zur Mangelware. Laut Medienberichten der vergangenen Tage sind Windeln und Baby-Milchpulver auf den Märkten bereits vergriffen. Das religiöse Staatsoberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, forderte die Regierung am Montag auf, härter gegen „Marktspekulanten“, die Waren horteten, um sie später teurer zu verkaufen, vorzugehen.

(fh)