Ärger über Rouhanis Kandidaten für das Wissenschaftsministerium

Hunderte StudentInnen haben am Montag an drei iranischen Universitäten gegen Mansour Gholami protestiert, den Präsident Hassan Rouhani als Kandidat für das Wissenschaftsministerium vorgeschlagen hat. Die Studierenden der zwei großen Teheraner Universitäten Alameh Tabatabei und Amir Kabir sowie der Imam-Khomeni-Universität der Stadt Ghazwin klagten, Gholami würde nicht ihre Interessen vertreten und sich nicht für ihre Forderungen einsetzten. Auf Plakate der Protestierenden stand: „Die Uni steht ganz alleine da.“

 

Am Samstag hatte Rouhani dem Parlament nach mehr als zwei Monaten Kandidaten für die zwei noch offenen Posten in seinem Kabinett vorgeschlagen. Gholami soll das Wissenschaftsministerium und Reza Ardakanian das Energieministerium übernehmen. Laut der iranischen Verfassung müssen die beiden zunächst die Zustimmung der Abgeordneten erhalten.

 

Gholami hat Landwirtschaft studiert und war jahrelang Präsident der Abou-Ali-Sina-Universität in der iranischen Stadt Hamedan. Berichten zufolge sollen unter seiner Leitung studentische Aktivitäten massiv unterdrückt worden sein. StudentInnen wurden von der Sittenpolizei überwacht und wegen ihrer Bekleidung oder wegen Versammlungen abgemahnt, mehrere seien deshalb sogar exmatrikuliert worden.

 

Viele iranische StudentInnen brachten ihre Enttäuschung über Rouhanis Vorschlag auch in Kommentaren auf sozialen Netzwerken zum Ausdruck. Rouhani habe statt wie versprochen vorwärts zu schauen rückständig gehandelt, heißt es dort etwa.

(fh)