Streit um Sperrung von Telegram
Die Ankündigung iranischer Regierungsvertreter, den bei IranerInnen beliebten Messengerdienst Telegram sperren zu wollen, stößt im Iran auf geteilte Reaktionen. Eine „nachhaltige Lösung, um Jugendliche vor Gefahren im Internet zu schützen, wäre der Ausbau eines nationalen Internets“, sagte der Kommandant der iranischen Polizei, Hossein Ashtari, am Montag.
Alaeddin Boroujerdi, der Vorsitzende des Sicherheitsausschusses des iranischen Parlaments, nannte den Schritt „enorm wichtig für die nationale Sicherheit“. Andere Parlamentarier kritisierten die Ankündigung. Der Abgeordnete Mahmoud Sadeghi bezeichnete die geplante Sperrung als „Zeichen einer gescheiterten Politik“. Der Parlamentarier Gholamreza Heidari schrieb auf Twitter, man könne nicht „mit einer Blockade eine Welt der Technologie und Wissenschaft bekämpfen“.
Etwa 40 Millionen IranerInnen, rund die Hälfte der iranischen Bevölkerung, nutzen die Messenger-App Telegram. Während der regimekritischen Proteste im Dezember und Januar im Iran verbreiteten viele DemonstrantInnen über den Dienst Videos und Bilder der Proteste im In- und Ausland.
Die Hardliner im Iran fordern seit langem die Einführung eines staatlich kontrollierten Internets.
(fh)