Streiks in mehreren iranischen Städten

Am Dienstag haben Hunderte befristet beschäftigte Arbeiter des Schiffbauunternehmens Sadra in der südiranischen Stadt Buschehr ihre Arbeit niedergelegt und die Auszahlung ihrer seit acht Monaten ausgebliebenen Löhne gefordert. Bei dem Unternehmen, das zur Khatam El-Anbia-Holding gehört, sind rund 2.000 Mitarbeiter befristet beschäftigt. Khatam El-Anbia ist eine der mächtigsten Firmen der iranischen Revolutionsgarde. Der Garde ist es in den vergangenen Jahren gelungen, sich auch wirtschaftlich zu einer großen Macht im Iran zu entwickeln.

In den vergangenen Wochen sind im Iran auch Beschäftigte einer Stahlfabrik in Ahwaz und der Zuckerrohrplantage Haft Tapeh in Shush, beide in der südwestlichen Provinz Khuzestan, aus Protest wegen ausbleibender Löhne in den Streik getreten. Auch die Beschäftigten des Schnellbahnsystems Teheran Metro streikten.

Der oberste iranische Führer Ayatollah Ali Khamenei sagte am Montag angesichts der Zunahme von Arbeitskämpfen: „Die Feinde der iranischen Revolution provozieren die Arbeiter zum Streik, um die Wirtschaft des Landes in eine Rezession zu treiben.“

Am Dienstag erzielten die Streikenden in Khuzestan einen Erfolg, nachdem sich Hunderte Arbeiter vier Tage lang vor dem Gouverneurssitz der Provinz versammelt hatten. Gouverneur Gholamreza Shariyati teilte mit, dass sich der Industrieminister des Iran und der Geschäftsführer der Stahlfabrik geeinigt hätten, die seit drei Monaten ausgebliebenen Gehälter bald auszuzahlen.

(fh)