Menschenrechtsorganisationen beklagen steigende Hinrichtungszahlen

22 Menschenrechtsorganisationen beklagen die alarmierende Zunahme der Anzahl von Hinrichtungen im Iran. Auch die Zahl der Exekutionen von Angehörigen ethnischer Minderheiten steige. Seit dem 1. August seien mindestens 24 kurdische Inhaftierte erhängt worden. Zwanzig von ihnen wurden Aktivitäten mit terroristischen sowie salafistischen Gruppen vorgeworfen und sie wurden als „Mohareb“, auf Deutsch „Feinde Gottes“, verurteilt. Dafür sieht das iranische Gesetz die Todesstrafe vor. Aktuellen Angaben zufolge sind 390 von 915 politischen Gefangenen im Iran Kurden.

Im Iran wird die Todesstrafe offiziell für Mord, Vergewaltigung, bewaffneten Raub und Handel mit mehr als fünf Kilogramm Rauschgift verhängt. Aber seit der islamischen Revolution vor 37 Jahren wurden auch zahlreiche politische und MenschenrechtsaktivistInnen hingerichtet. Laut dem jüngsten Bericht des Sonderbeauftragten für Menschenrechte im Iran bei den Vereinten Nationen, Ahmed Shaheed, wurden 2015 im Iran mindestens 966 Menschen exekutiert. Das sind etwa doppelt so viele wie im Jahr 2010 und rund zehnmal so viele wie 2005. Die meisten Hinrichtungen erfolgten wegen Drogenverbrechen. Besonders besorgniserregend sei die Zahl von 16 Exekutionen unter 18-Jähriger, so Shaheed.

(fh)