Größter Warenschmuggel seit 37 Jahren aufgedeckt
Die iranische Polizei hat in der größten Hafenstadt des Iran, Bandar Abbas, 210 illegal eingeführte Container beschlagnahmt. Das teilte der Generalmajor der Polizei in der südiranischen Provinz Hormozgan, Azizullah Malaki, am Dienstag mit. Laut Malaki handelt es sich um die „größte Schmuggelaufdeckung seit der iranischen Revolution 1979“.
Bei den illegal eingeführten Waren handelt es sich offiziellen Angaben zufolge um Haushaltsgeräte, Autoersatzteile und Spielzeug im Wert von 190 Milliarden Tuman, etwa 57 Millionen Euro. Dabei hat die Polizei 17 mutmaßliche Schmuggler verhaftet, die sich auf der Flucht ins Ausland befanden. Zudem wurden weitere 23 Personen festgenommen, die in unterschiedlichen Behörden tätig waren. Laut ersten Ermittlungen soll ein 50-jähriger Geschäftsmann, der im Großen Bazar von Teheran einen Spielwarenladen besitzt, systematisch Waren ohne Zollgebühren in den Iran eingeführt haben.
In November 2015 hatte das iranische Komitee zur Bekämpfung von Waren- und Geldschmuggel mitgeteilt, dass jährlich Waren im Wert von mehr als 20 Milliarden Dollar aus dem oder in den Iran geschmuggelt würden. Dies liege unter anderem an mangelnden Kontrollen. Als Beispiel nannte die Organisation einen Hafen, an dem täglich 4.000 Container ankämen, aber nur ein Scangerät zur Verfügung stünde, das täglich 200 Container prüfen könne.+
Auf dem iranischen Schwarzmarkt sind vor allem Handys, Zigaretten, Elektronikprodukte, Kosmetikartikel und Bekleidung gefragt. Es werden aber auch Medikamente ins Land geschmuggelt. Neben Waren werden auf dem Schwarzmarkt auch Devisen gehandelt.
(fh)