Razzia auf Yalda-Party
Bei zwei nicht erlaubten Partys hat die Polizei im Iran am Donnerstagabend insgesamt 230 Personen verhaftet. Eines der Feste fand in einer Villa in der nordöstlich von Teheran gelegenen Kleinstadt Lavasan statt, das andere in Teheran. Dabei sollen auch alkoholische Getränke beschlagnahmt worden sein.
Im Iran ist der Konsum von Alkohol seit der islamischen Revolution vor 38 Jahren verboten und kann laut Gesetz mit bis zu 80 Peitschenhieben bestraft werden. Geschlechtergemischte Partys sind nur unter Familienangehörigen erlaubt. Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeld oder Peitschenhieben geahndet. Dennoch organisieren junge Leute in Villen oder Teehäusern in abgelegenen Stadtteilen immer wieder Parties.
Die Veranstalter hatten ihre Gäste am Donnerstagabend anlässlich der Yalda-Nacht über soziale Netzwerke eingeladen. Die Yalda-Nacht ist eines der bedeutendsten vorislamischen Feste des Iran und zählt zu den Freudenfesten der Nation. Sie wird nach dem iranischen Sonnenkalender vom 21. auf den 22. Dezember begangen, in der Nacht der Wintersonnenwende und damit der längsten Nacht des Jahres. In der alten persischen Kultur glaubte man, dass in dieser Nacht der Sonnengott Mithra geboren wurde, der für Kraft und das Gute in der Welt steht.
(fh)