Razzia gegen Partygäste

Am Dienstagabend hat die Polizei rund 120 Personen verhaftet, die in einer Villa in der östlich von Teheran liegenden Kleinstadt Pardis eine Party feierten. Dabei beschlagnahmten die Beamten auch 20 Liter alkoholische Getränke. Die Veranstalter sollen ihre Gäste über soziale Netzwerke eingeladen haben. Der Staatsanwalt von Pardis sprach von „einem Schlag gegen jene, die mit Partys zum Eindringen der Kultur von Feinden“ in das Land beitrügen.

Es kommt immer wieder vor, dass die Polizei feiernde junge IranerInnen festnimmt. Vergangenen Sommer sprach die iranische Justiz von „organisierten Banden“, die gezielt Parties veranstalten. Dabei forderte der stellvertretende Justizchef Gholam Hossein Mohseni Ejei die Polizei auf, die dagegen notwendigen Schritte zu unternehmen.

Im Iran ist der Konsum von Alkohol seit der islamischen Revolution vor 38 Jahren verboten. Geschlechtergemischte Partys sind nur mit eigenen Familienangehörigen erlaubt. Zuwiderhandlungen werden mit Bußgeld oder Peitschenhieben geahndet. Dennoch organisieren junge Leute in Villen oder traditionellen Teehäusern in abgelegenen Stadtteilen immer wieder Parties.

(fh)