Proteste von Gonabadi-Derwischen

Bereits seit drei Tagen protestieren Dutzende AnhängerInnen der Gonabadi-Derwische gegen Straßensperren der Sicherheitskräfte um das Haus ihres Ordensleiters Dr. Nour Ali Tabandeh in Teheran. Sie fordern „die Rückkehr zu Frieden und Normalität“ in dem Viertel.

Am Samstagabend hatten Sondereinheiten der Revolutionsgarde zusammen mit bewaffneten Zivilagenten versucht, den Zugang zu Tabandehs Haus zu blockieren. Gleichzeitig versammelten sich AnhängerInnen der Gonabadi-Derwische vor Ort, um einen möglichen Angriff auf  das Haus ihres Ordensleiters zu verhindern. Am Sonntagmorgen eskalierte die Situation, als in Zivil gekleidete Männer auf die Derwische zustürmten. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, bei der einige der Protestierenden verletzt wurden. Die Derwische informierten daraufhin die Polizei und erstatteten Anzeige. Laut der Webseite der Derwische „Majzouban Nour“ sei jedoch von der Polizei nichts unternommen worden.

Die Gonabadi-Derwische betrachten sich als schiitische Muslime, folgen aber nicht dem religiösen Führer der Islamischen Republik Iran, Ayatollah Ali Khamenei, sondern ihren eigenen Ordensleitern. Zahlreiche ihrer AnhängerInnen sitzen in Haft.

(fh)