Vier Neu-Christen verhaftet

Seit Dezember vergangenen Jahres sind im Iran vier Personen verhaftet worden, weil sie vom Islam zum Christentum konvertierten. Das meldete die Webseite der Menschenrechtsorganisation „International Campaign for Human Rights in Iran“ (ICHRI) am Sonntag. Demnach wurden Anousheh Rezabakhsh und ihr Sohn am 20. Februar in ihrer Wohnung in Urmia festgenommen. Laut ICHRI ist unklar, wo die beiden festgehalten werden. Im Dezember waren die aus Tadschikistan stammenden Eheleute Andre Vatanian und Nana Badrian in Teheran verhaftet worden. Ihnen wird vorgeworfen, heimlich „Hauskirchen“ geführt zu haben.

Bereits im September waren fünf Neu-Christen in einer Villa in Nord-Teheran festgenommen worden. Sie sollen sich dort zur Erholung aufgehalten haben. Die Sicherheitsbehörden werfen ihnen aber vor, „heimliche Versammlungen“ abgehalten zu haben, so ICHRI.

2010 wurden im Iran 66.700 protestantische Christen gezählt. Neuere Zahlen gibt es nicht. Darunter befinden sich auch vom Islam zum Christentum konvertierte IranerInnen. Sie stehen unter starkem staatlichen Druck. Das iranische Strafrecht sieht für Apostasie, also den Abfall vom Islam, harte Strafen bis zur Todesstrafe vor. Trotzdem soll in den vergangenen Jahren die Zahl der vom Islam zum Christentum konvertierten IranerInnen stark gestiegen sein.

(fh)