ROG: Jahrzehntelange Menschenrechtsverletzungen im Iran
Reporter ohne Grenzen hat zum ersten Mal mit Leak aus iranischer Justiz jahrzehntelange Menschenrechtsverletzungen belegt.
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation sind zwischen 1979 und 2009 allein in der Region Teheran mindestens 860 JournalistInnen verfolgt, festgenommen, inhaftiert und in manchen Fällen hingerichtet worden. Mit Hilfe der geleakten Informationen aus dem iranischen Justizministerium könne nachwiesen werden, dass das iranische Regime über Jahrzehnte die Weltöffentlichkeit belogen hat, sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr: „Wir wissen jetzt, dass es hunderte Journalisten und tausende politische Gefangene inhaftiert und viele von ihnen gefoltert und ermordet hat. Über Jahrzehnte hat die iranische Regierung sie auf perfide und unbarmherzige Weise für ihre Überzeugungen oder ihre unabhängige Berichterstattung verfolgt“.
Die ROG wird ihre Erkenntnisse der UN-Hochkommissarin für Menschenrechte Michelle Bachelet vorlegen, „damit der Iran sich für seine Taten verantworten muss.“
Die der ROG zugespielten Datei enthalte rund 1,7 Millionen Einträge über Gerichtsverfahren, „von denen Personen aus allen Bereichen der iranischen Gesellschaft betroffen waren: Männer, Frauen und Jugendliche; Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten; Personen, denen nichtpolitische Straftaten vorgeworfen wurden; politische Gefangene, zu denen auch Regimegegner und Journalisten zählen“, so die ROG.
Die Aufbereitung der Informationen wurde von einem Ausschuss unabhängiger iranischer MenschenrechtsexpertInnen unter dem Vorsitz der Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi beaufsichtigt. (fp)