Kürzere Dienstzeit für Soldaten mit Kindern
Die Wehrpflichtzeit für Soldaten mit Kindern soll künftig um drei Monate pro Kind verkürzt werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur ISNA am Montag. Das iranische Staatsoberhaupt Ayatollah Seyyed Ali Khamenei habe eine entsprechende neue Verordnung bewilligt, die auch für jene Soldaten umgehend wirksam sein soll, die gegenwärtig ihre Wehrpflicht leisteten, so ISNA. Zudem sollen verheiratete Soldaten ihre Wehrpflicht in ihrer Heimatstadt ableisten können, ihre jährlichen Urlaubstage werden von 22 auf 30 Tage aufgestockt.
Im Iran ist die Ausübung des Dienstes an der Waffe gesetzlich vorgeschrieben. Männer sind mit Beginn ihres 18. Lebensjahres verpflichtet, sich beim Militär zu melden. Die Wehrpflicht dauert im Iran 18 bis 21 Monate.
Mit den neuen Maßnahmen sollen junge Menschen motiviert werden, mehr Kinder zu bekommen. Dafür wirbt das geistliche Oberhaupt des Iran, Khamenei, bereits seit 2014. Die Bevölkerung des Iran soll nach seinen Vorstellungen von derzeit 78 Millionen auf 150 Millionen Menschen wachsen. Die Geburtenrate im Iran hat sich in den vergangenen zehn Jahren von drei auf 1,7 Prozent beinahe halbiert. Rund 14 Prozent der Ehepaare wollen überhaupt keine Kinder bekommen, weitere 19 Prozent haben nur ein Kind. Experten vermuten hinter der sinkenden Geburtenrate gesellschaftliche und ökonomische Gründe.
(fh)