Kritik an Krisenmanagement
Zwei Wochen nach dem schweren Erdbeben im Iran nimmt die Kritik an der staatlichen Organisation für Krisenmanagement zu. Am Montag sagte der Leiter von nichtstaatlicher Organisation der iranischen HelferInnen Hossam Naraghi, „bedauerlicherweise“ gebe es kein professionell ausgebildetes Personal beim Krisenmanagement. Zudem wäre die notwendige Hilfe wegen bürokratischer Hürden nur schleppend bei den Betroffenen angekommen. Der Iran sei ein Hochrisikogebiet für Erdbeben, umso wichtiger sei, dass der Krisenstab gut besetzt und vorbereitet sei, so Naraghi.
Bei dem Erdbeben der Stärke 7,3 in der westiranischen Provinz Kermanschah an der Grenze zum Irak am 12. November kamen laut aktuellen Angaben insgesamt 483 Menschen ums Leben, mehr als 12.000 wurden verletzt.
Tausende Menschen sind durch das Beben obdachlos geworden und müssen immer noch in Zelten ausharren. Wegen der zunehmenden Kälte in der Region haben viele Elektroheizkörper in den Zelten aufgestellt. Experten zufolge belastet der hohe Stromverbrauch die schwachen Stromleitungen, sie warnen vor großer Brandgefahr.
Seit dem Erdbeben engagieren sich viele IranerInnen ehrenamtlich in den betroffenen Gebieten oder sammeln durch Spendenaufrufe Hilfsgüter. Augenzeugen berichten, anders als in staatlichen Medien behauptet habe die iranische Armee vor Ort mehr Hilfe geleistet als der Rote Halbmond oder die Revolutionsgarde.
(fh)