Hunde ausführen verboten
In der iranischen Hauptstadt Teheran ist das Ausführen von Hunden künftig verboten. Das teilte der Teheraner Polizeichef Hossein Rahmani am Dienstag mit. Demnach dürfen HundehalterInnen ihre Haustiere weder auf öffentlichen Straßen und Plätzen noch in Parkanlagen ausführen.
Nachdem vor kurzem ein junges Mädchen in der nördlich von Teheran gelegenen Kleinstadt Lavasan von zwei Hunden angegriffen worden war, wird im Iran wieder heftig über die umstrittene Hundehaltung debattiert.
Ultrakonservative Geistliche rechtfertigen ihren Kampf gegen Haushunde mit der islamischen Scharia. Da die „Unreinheit“ der Hunde allerdings nicht im Koran erwähnt ist, berufen sie sich auf angebliche mündliche Überlieferungen des Propheten Mohammed und dessen Nachfolger. Zudem bezeichnen sie die Hundehaltung als „blinde Nachahmung der westlichen Kultur“ und plädieren für die Bestrafung von HaushundebesitzerInnen.
Konservative Abgeordnete versuchen seit Jahren, Gesetzentwürfe zur Bestrafung von HundehalterInnen durch Peitschenhiebe und Geldbußen durch das Parlament zu bringen. Dennoch hat sich die Haltung von Hunden in den vergangenen Jahren vor allem in den Großstädten im Iran zunehmend verbreitet.
(fh)