Verschwörungstheorie von Ex-Präsident Ahmadinedschad

Der Ansturm auf die britische Botschaft in Teheran im November 2011 sei von seinen politischen Gegnern organisiert worden, um seine damalige Regierung zu schwächen. Das sagte Mahmoud Ahmadinedschad in einer am Mittwoch auf der Webseite Doulat-e Bahar veröffentlichten Videobotschaft. Dabei verweist der ehemalige Präsident der Islamischen Republik Iran auf einen Beschluss des iranischen Parlaments, der eine Woche vor dem Vorfall im Jahr 2011 beschlossen worden war. Dieser schränkte die politischen Beziehungen des Iran zu Großbritannien ein und verlangte zudem die Ausweisung des britischen Botschafters. Ahmadinedschad kritisierte auch die Passivität der Sicherheitskräfte bei der Botschaftserstürmung, die ihm bei der Live-TV-Übertragung des Vorfalls aufgefallen sei. Er habe damals den Polizeichef angerufen, der ihm versichert hätte, alles unter Kontrolle zu haben.

Außerdem warf Ahmadinedschad einem namentlich nicht genannten damaligen Abgeordneten vor, sich zweimal heimlich mit einem britischen Geheimdienstoffizier getroffen zu haben. Dabei soll es auch um die „Beseitigung“ seiner Regierung gegangen sein. Der Ex-Präsident forderte in seiner Videoansprache die Justiz auf, dies zu beleuchten.

Im November 2011 hatten Mitglieder der ultrakonservativen Gruppen Basiji und Ansar-e Hizbullah die britische Botschaft in Teheran gestürmt und dort erhebliche Schäden angerichtet. In der Folge brachen London und Teheran ihre diplomatischen Beziehungen ab und schlossen ihre jeweiligen Botschaften. Erst im August 2015 wurde die britische Botschaft in Teheran wieder eröffnet.

(fh)