Iran wartet auf US-Zustimmung zu Boeing-Deal

Der Iran hat mit dem US-Flugzeughersteller Boeing eine schriftliche Vereinbarung über den Kauf von 100 Boeing-Maschinen unterschrieben. Das teilte der Chef der iranischen Luftfahrtorganisation Ali Abedzadeh mit, wie die Nachrichtenagentur IRNA am Sonntag berichtet. Es soll sich um Maschinen der Modellreihen 737,787 und 777 handeln. Allerdings müsse Boeing zunächst auf die Genehmigung des US-Finanzministeriums für den Deal warten, betont Abedzadeh. Ein fester Kaufpreis für die Flugzeuge sei noch nicht ausgemacht.

Zur Flotte der staatlichen iranischen Fluggesellschaft Iran Air gehören noch 60-Boeing-Maschinen, die meisten aus der Zeit vor 1978. Nach der islamischen Revolution 1979 war der Iran von den USA auch mit Luftfahrttechnologie betreffenden Sanktionen belegt worden. Deshalb musste das Land jahrelang notwendige Ersatzteile aus indirekten Quellen beziehen oder Wartungen in Europa durchführen lassen, was nach den EU-Sanktionen jedoch auch nicht mehr möglich war. Gegenwärtig besitzt der Iran 250 Passagierflugzeuge, von denen 100 mangels technischer Wartung nicht eingesetzt werden können.

Nach dem im Juli 2015 in Wien geschlossenen Atomabkommen wurden nun die US-Embargos auch gegen die iranische Flugflotte aufgehoben. Der Iran hat bereits mit dem europäischen Hersteller Airbus den Kauf von 118 Flugzeugen für 22,8 Milliarden Euro besiegelt. Laut offiziellen Angaben will Teheran in den nächsten fünf Jahren bis zu 500 Boeings und Airbus-Maschinen importieren.

(fh)