Traurige Bilanz zum 1. Mai

In den vergangenen 12 Monaten sind im Iran mindestens 186 Arbeiteraktivist*innen sowie 526 Angehörige verschiedener Berufsgenossenschaften festgenommen worden. 43 Arbeiter der Haft Tapeh-Zuckerrohrfabrik, 60 Arbeiter der Stahlfabrik in Ahwaz sowie 261 LKW-Fahrer und Dutzende von Lehrer*innen sitzen derzeit in Haft.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) fordert die Freilassung des Gewerkschaftlers Esmail Abdi und der beiden Arbeiteraktivist*innen Esmail Bakhshi und Sepideh Gholian. Sie seien aufgrund friedlicher Aktivitäten für die Rechte von Arbeitnehmer*innen verhaftet worden, so AI.

Arbeiterorganisationen fordern Gehaltserhöhungen und die Zahlung von Lohnrückständen. Angesichts der hohen Inflationsrate im Iran von 24 Prozent und von Lebensmittelpreisen, die sich im vergangenen Jahr um rund 64 Prozent erhöht haben, lebt ein Drittel der iranischen Bevölkerung unter der Armutsgrenze, ein Zehntel in absoluter Armut – Tendenz steigend.

Zudem fordern Arbeiterorganisationen das Recht auf Gewerkschaften. Die Islamische Republik erkennt keine unabhängigen Gewerkschaften an und betrachtet deren Aktivist*innen als Dissidenten, die von „ausländischen Feinden“ angestiftet würden.

(fh)