Iran empört über Veröffentlichung geheimer Dokumente

Der Iran will sich bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA über die Veröffentlichung geheimer Dokumente aus dem Atomabkommen mit dem Westen beschweren. Das sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrouz Kamalvandi, Nachrichtenagenturen zufolge am Sonntag. Der Iran vermute, dass die Dokumente über die IAEA an die Öffentlichkeit durchgesickert seien, so Kamalvandi.

Am 18. Juli hatte die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) einen Exklusivbericht über ein Nebenabkommen der Einigung veröffentlicht. Dieses legt fest, dass der Iran nach Ablauf von zehn Jahren seine derzeit 5.060 Zentrifugen durch 3.500 fortschrittlichere Geräte ersetzen darf. Die modernen Zentrifugen sind bis zu fünfmal effizienter als die aktuelle Ausrüstung des Iran und würden es erlauben, Uran zweimal so schnell anzureichern wie momentan. Dadurch würde sich die Zeit, die der Iran für den Bau einer Atomwaffe benötigte, von einem Jahr auf sechs Monate oder sogar weniger verkürzen.

Auch Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif empörte sich über den AP-Bericht. Dass der Iran zehn Jahre nach dem Abkommen in die Lage kommen werde, sein Programm zur Urananreicherung wieder aufzunehmen, sei „Ehrensache“, so Zarif. AP habe von dem geheimen Nebenabkommen durch einen Diplomaten erfahren, der Bezug zum Atomprogramm des Iran habe, heißt es in dem Bericht der Agentur.

(fh)