Anklagen gegen Protestteilnehmer

Gegen 43 Personen, die sich an Protesten in der westiranischen Provinz Kermanschah beteiligt hatten, ist Anklage erhoben worden. Das teilte der Staatsanwalt der Provinzhauptstadt, Mohammad Hossein Sadeghi, am Mittwoch mit. Alle würden der „Unruhestiftung“ beschuldigt. Sie seien über das Internet manipuliert worden, „unvernünftig“ zu handeln, so Sadeghi.

Bei den landesweiten Protesten im Iran im Dezember und Januar waren Tausende Menschen in 100 Städten gegen die wirtschaftliche Misere und die politische und religiöse Führung des Landes auf die Straße gegangen. Bis zu 5.000 Personen wurden festgenommen, 25 Menschen kamen bei Auseinandersetzungen ums Leben. Zudem starben laut der Menschenrechtsorganisation Center for Human Rights in Iran (ICHR) seitdem in iranischen Gefängnissen drei Menschen, die während der Proteste verhaftet wurden. MenschenrechtlerInnen vermuten, dass sie durch Folter ums Leben gekommen seien. Offiziellen Angaben zufolge soll es sich um Suizide gehandelt.

(fh)