Angriffe auf kurdische Autonomiegebiete im Irak

Berichten kurdischer Medien zufolge soll der Iran am Mittwoch kurdische Autonomiegebiete im Nordirak mit Artillerie beschossen haben. Dabei kam demnach ein 18-jähriges Mädchen ums Leben, zwei ihrer Brüder wurden schwer verletzt. Die Angriffe hätten Gebiete um die Stadt Sidakan etwa 90 Kilometer nordöstlich von Erbil getroffen und an manche Stellen Feuer ausgelöst.

Ein Mitarbeiter des iranischen Konsulats in Erbil bestätigte die Angriffe dem  kurdischen Sender Rudaw gegenüber nicht.

Am Dienstag waren drei Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde in der iranischen Stadt Piranshar an der Grenze zum Nordirak bei einer bewaffneten Auseinandersetzung mit kurdischen Peshmerga getötet worden, ein weiterer wurde verletzt. Das ist die vierte bewaffnete Auseinandersetzung zwischen kurdischen Kämpfern und der iranischen Revolutionsgarde in den letzten vier Wochen.

Anfang Juli hatte die Demokratische Partei Kurdistan (HDK) in einer Erklärung bestätigt, dass es bei Gefechten zwischen Peshmerga und der Revolutionsgarde einige Tote auf iranischer Seite gegeben habe.

Die HDK und die demokratische Partei des iranischen Kurdistan DPK-I gelten für die iranische Regierung als „terroristische Gruppen“, die für den Sturz des Staats kämpfen.

Im Westen des Iran leben rund 10 Millionen Kurd*innen. Eine Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete lehnt der Iran jedoch ab, was immer wieder zu Spannungen führt. Dutzende kurdische Aktivist*innen sitzen im Iran in Haft.

(fh)