Angriffe auf kurdische Autonomiegebiete im Irak
Der Iran habe am Montag die kurdischen Autonomiegebiete im Nordirak mit Artillerie beschossen, berichteten kurdische Medien. Dabei sollen mindestens drei Personen, ein Bauer und zwei kurdische Kämpfer, verletzt worden sein.
Die Angriffe hätten etwa um 5 Uhr früh begonnen und dauerten mehrere Stunden. Hunderte AnwohnerInnen der Region sollen ihre Häuser verlassen haben. Von iranischer Seite gibt es bisher keine offizielle Stellungnahme zu den Angriffen.
Politische Beobachter nehmen an, dass diese sich gegen die marxistisch-leninistische Organisation Komalah und die Demokratische Partei des Iranischen Kurdistan (DPK-I) richteten. Komalah ist neben der DPK-I die größte Partei unter den politischen kurdischen Bewegung im Iran. Der iranischen Regierung gelten beide als „terroristische Gruppen“, die für den Sturz des Staats kämpfen.
In den vergangenen Monaten haben die Kämpfe in den kurdischen Gebieten des Iran zugenommen, es gab mehrere Tote auf beiden Seiten. Erst am Samstag waren bei Gefechten zwischen iranischen Soldaten und kurdischen Kämpfern im Grenzgebiet in der iranischen Stadt Kermanschah ein Soldat getötet und zwei weitere verletzt worden.
Im Westen des Iran leben rund 10 Millionen KurdInnen. Eine Unabhängigkeit der kurdischen Gebiete lehnt der Iran jedoch ab, was immer wieder zu Spannungen führt. Dutzende kurdische Aktivisten sitzen im Iran in Haft.
(fh)