Ärztemangel im Iran

Aufgrund der Auswanderung von Mediziner*innen gebe es einen „ernsthaften Ärztemangel“ im Iran. Das sagte der stellvertretende iranische Gesundheitsminister Iraj Harirchi am Sonntag. Demnach gibt es derzeit pro 1.000 Einwohner*innen 1,6 Allgemein-, Fach- und Zahnärzt*innen im Land. In den Industrieländern liege das Verhältnis bei 3,5 bis 5 Ärzt*innen pro 1.000 Menschen, so Harirchi.

Die Auswanderung iranischer Ärzt*innen ist nicht neu. 2016 meldeten Medien, dass knapp 2.000 Ärzt*innen innerhalb von zwei Jahren das Land verlassen hätten. Laut Harirchi sind im vergangenen Jahr 15.000 Ärzt*innen ihrem Beruf wegen Migration bzw. einem Berufswechsel nicht nachgegangen. Wie viele davon tatsächlich ausgewandert sind, sagte er nicht.

In den Dörfern ist der Ärztemangel noch größer als in den Städten. Vor einem Jahr hatte das iranische Parlament deshalb ein Gesetz verabschiedet, nach dem 30 Prozent der medizinischen Studienplätze an Bewerber*innen aus abgelegenen Gebiete gehen sollen, wenn diese nach ihrem Abschluss für mindestens 21 Jahren in den Dörfern arbeiten.

Vertreter des Gesundheitsministeriums haben außerdem mitgeteilt, dass jährlich mehr als 1.000 Krankenschwestern aus dem Iran auswandern.

(fh)