Erdölminister verteidigt Abkommen mit Total

Der iranische Erdölminister Bijan Namdar Zanganeh hat am Mittwoch vor dem iranischen Parlament einen Milliardendeal mit dem französischen Energiekonzern Total verteidigt. 23 Parlamentarier hatten am Montag einen Antrag zum Stopp des Total-Vertrags vorbereitet, dem zufolge vorerst keine neuen Ölverträge mit ausländischen Firmen ohne Einverständnis des Parlaments geschlossen werden dürften. Nach Ansicht der Kritiker bevorteilt der Vertrag den Energiekonzern. Der Erdölminister rechtfertigte seine Entscheidung für die Unterzeichnung mit fehlenden Staatsmitteln für die Erdölindustrie.

Anfang Juli hat der französische Ölkonzern Total einen Vertrag für die Weiterentwicklung des iranischen Gasfeldes South Pars in Höhe von umgerechnet rund 4,2 Milliarden Euro mit einem Eigenanteil von 50,1 Prozent vereinbart. Beteiligt sind auch die Chinesen mit einem Anteil von 30 Prozent und die iranische Firma Petro Pars mit 19,9 Prozent.

Nach Ansicht von Experten muss die iranische Erdölindustrie dringend saniert werden. Schuld daran seien neben den Sanktionen und staatliches Missmanagement die seit Jahren sinkenden Weltmarktpreise für Erdöl. Daher wirbt der Iran nach Abschluss des Atomabkommens intensiv um ausländische Investoren. Laut Ölminister Zanganeh müssten in den kommenden fünf Jahren etwa 185 Milliarden Dollar in die iranische Ölindustrie investiert werden. (fh)