Hunderte Dozenten auf Entlassungsliste

Etwa 500 DozentInnen der islamischen Azad-Universität in Teheran droht die Entlassung. Das meldete das persischsprachige Nachrichtenportal Khabar-Online am Dienstag unter Berufung auf sichere Quellen.

In den vergangenen Tagen hatten mehrere Wissenschaftler, die an der Azad-Universität beschäftigt sind, darunter Sadegh Zibaklam, Reza Davari Aradakani und Mostafa Azkia, bekannt gegeben, dass ihnen unerwartet gekündigt wurde. Zibakalam, der seit zehn Jahren als Dozent an der Fakultät für Rechts- und Politikwissenschaft arbeitet, sagte der Nachrichtenagentur ISNA: „Ich habe von meiner Entlassung zufällig erfahren, als mir mein Gehalt nicht überwiesen wurde.“ Der reformorientierte Hochschullehrer betonte, er werde sich über die Vorgehensweise der Uni beim Arbeitsministerium beschweren.

Die Islamische Azad-Universität hat ihren Hauptsitz in Teheran und ist mit über 30.000 Beschäftigten und 1,6 Millionen Studierenden eine der größten Universitäten weltweit. Sie wurde 1982 von Ali Akbar Hashemi Rafsanjani gegründet, der viele Jahre im Vorstand saß. Nach seinem Tod im Januar 2017 ernannte der religiöse Führer des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, seinen Berater für internationale Beziehungen Aliakbar Velayati zum Vorsitzenden des Kuratoriums. Die Entlassungen könnten demnach mit der neuen Führung und politischen Machtkämpfen zu tun haben.

Im Sommer 2017 hatte Velayati gesagt, er werde keine „Heuchler“ dulden, die behaupteten, sie seien „Islam und Regime treu“, in Wirklichkeit aber gegen „Islam und Anti-Revolution“ agierten.

(fh)