Hohe Zahl nicht genehmigter Schwangerschaftsabbrüche
Etwa 250.000 nicht genehmigte Schwangerschaftsabbrüche sollen im Iran im vergangenen Jahr durchgeführt worden sein. Das berichtet das Nachrichtenportal Khabaronline am Donnerstag. Das sind über vierzig Mal mehr als legal durchgeführte Abtreibungen. Offiziellen Angaben zufolge beantragten im Jahr 2013 landesweit 6.000 Frauen offiziell einen Schwangerschaftsabbruch, davon 1.881 in der Hauptstadt Teheran.
Abtreibungen sind im Iran gesetzlich verboten und werden bestraft. Doch sieht das Gesetz Ausnahmefälle etwa aus gesundheitlichen Gründen vor. In solchen Fällen wird den betroffenen Frauen der Schwangerschaftsabbruch mit einer staatlichen Sondergenehmigung ermöglicht. Viele Abtreibungen finden aber heimlich und ohne staatliche Genehmigung statt. Als Grund für die ungenehmigten Abtreibungen werden meist finanzielle Probleme genannt.
Jährlich werden im Iran etwa 1,4 Millionen Babys geboren. Etwa 100.000 Frauen erlitten im Jahr 2013 Fehlgeburten. In Teheran sei ein Drittel der Fehlgeburten Folge der extremen Luftverschmutzung, sagte im Dezember 2012 der iranische Medizinprofessor Said Dastgiri. Dem Epidemologen zufolge entspricht die Schadstoffbelastung in der Luft der iranischen Hauptstadt der nach einer Bombardierung. Das führe zu immer mehr Fehlgeburten und genetisch bedingten Erkrankungen bei Neugeborenen.
(fh)