Großdemonstration am „Quds-Tag“
Hunderttausende protestierten am heutigen Quds-Tag im Iran gegen die israelische Politik gegenüber den Palästinensern. Auch Staatschef Hassan Rouhani nahm an der Kundgebung teil. Anders als sein Vorgänger Mahmud Ahmadinedschad hielt der als moderat geltende Präsident jedoch bei der Veranstaltung keine Rede. In einem Interview am Rande der Demonstration sagte der Regierungschef der Nachrichtenagentur ISNA, Israel könne nur durch eine gemeinsame Allianz bekämpft werden. Gleichzeitig kritisierte Rouhani den Westen, der „zum Töten vieler Kinder und Frauen“ schweige. Israel müsse unverzüglich mit dem Bombardement aufhören und den Grenzübergang zwischen dem Gazastreifen und der ägyptischen Sinai-Halbinsel wieder öffnen, forderte Rouhani laut ISNA.
Den „Quds-Tag“ hatte im Jahr 1979 der mittlerweile verstorbene Gründer der islamischen Republik Iran, Ayatollah Ruhollah Khomeini, als gesetzlichen Feiertag ausgerufen. Der Tag wird seither jährlich am letzten Freitag des islamischen Fastenmonats Ramadan begangen. Al-Quds ist der arabische Name für Jerusalem.
Irans Außenminister Javad Zarif, der ebenfalls an der Demonstration teilnahm, teilte laut ISNA mit, ein iranisches Flugzeug mit humanitärer Hilfe für Gaza warte derzeit auf eine Landeerlaubnis in Ägypten. Mit dem Flugzeug sollten auch Verletzte aus Gaza zur medizinischen Behandlungen in den Iran geflogen werden, so Zarif. Der Iran unterstützt die radikale Hamas-Bewegung im Kampf gegen Israel auch militärisch. Sie wird als „iranisches Kind“ in Palästina bezeichnet.
(fh)