Goldener Bär für Jafar Panahi

Der iranische Regisseur Jafar Panahi wurde für seinen Film „Taxi“ mit dem goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet.

Da der Filmemacher nicht ausreisen durfte, nahm die jüngste Protagonistin des Filmes, die Nichte von Jafar Panahi, den Preis entgegen. Zuvor hatte „Taxi“ den FIRESCI-Preis für die Sektion Wettbewerb erhalten.

Auch der iranischen Beitrag für die Sektion Panorama „Paridan as ertefae kam“ wurde mit diesem renommierten Kritikerpreis gekürt.

Panahi ist wegen eines nicht zustande gekommenen Films in Teheran zu sechs Jahren Haft und zwanzig Jahren Berufs-, Ausreise- und Interviewverbots verurteilt worden. Der Film sollte damals die „Grüne Bewegung“, die durch die umstrittenen Präsidentschaftswahlen von 2009 zustande kam, portraitieren.

In „Taxi“ spielt Jafar Panahi selbst die Hauptrolle. Als Taxifahrer spricht er mit den Fahrgästen über die brisanten politischen und sozialen Themen in der Islamischen Republik. Der Regisseur macht damit aus einem privaten Raum einen öffentlichen und zeigt der Weltgemeinschaft Fragmente des Lebens in einer Diktatur. Wegen seines feinsinnigen Humors wurde Panahi von den Medien als „Woody Allen von Teheran“ bezeichnet. Zu Panahis Fahrgästen gehört auch die Menschrechtsaktivistin Nasrin Sotudeh. Sie hält kein Blatt vor dem Mund und kritisiert die schrecklichen Verhältnisse im Iran.

Manche Kritiker bezeichnen Panahis goldenen Bären als „Anerkennung für einen Künstler, der gegen die Unterdrückung der Kunst kämpft“.

Doch nicht nur Jafar Panahi fehlte bei der Berlinlae. Pegah Ahangarani, die Hauptdarstellerin des Forumfilms „Madare ghalbe atomi“, ist ebenfalls wegen ihrer sozialkritischen Haltung mit einer achtzehnmonatigen Haftstrafe und Arbeitsverbot bestraft worden. (fp)