Erster Airbus nach Teheran geliefert

Am Donnerstag ist die erste Airbus-Maschine seit 38 Jahren von Iran-Air-Piloten nach Teheran überführt worden. Das Flugzeug des Typs A321-200 war am Mittwoch am Flughafen in Toulouse im Beisein von Iran-Air-Chef Farhad Parvaresh an die staatliche Fluggesellschaft übergeben worden. Nun ist der A321-200 bereit für den täglichen Einsatz. Der Flieger ist für 189 Passagiere bestuhlt.

Iran Air hat insgesamt 100 Jets in Wert von 19 Milliarden Euro bei Airbus bestellt. Der Kaufvertrag umfasst 46 Flugzeuge der A320-Familie, 38 Jets der A330-Familie und 16 Airbus A350. Damit will Teheran seine veraltete Flugzeugflotte modernisieren. Zur Flotte der staatlichen iranischen Fluggesellschaft Iran Air gehören noch 60 Boeing-Maschinen. Die meisten stammen aus der Zeit vor 1978. Nach der islamischen Revolution 1979 war der Iran von den USA auch mit die Luftfahrttechnologie betreffenden Sanktionen belegt worden. Deshalb musste das Land jahrelang notwendige Ersatzteile aus indirekten Quellen beziehen oder Wartungen in Europa durchführen lassen, was nach der Verhängung von EU-Sanktionen jedoch auch nicht mehr möglich war.

Nach dem im Juli 2015 in Wien geschlossenen Atomabkommen wurden nun die US-Embargos auch gegen die iranische Flugflotte aufgehoben. Die Islamische Republik bestellte auch beim amerikanischen Airbus-Konkurrenten Boeing über 80 Flugzeuge im Wert von etwa 16 Milliarden Dollar. Somit will der Iran laut offiziellen Angaben in den nächsten fünf Jahren bis zu 500 Boeing- und Airbus-Maschinen importieren.

(fh)