Deutsch-Iraner klagt Trump bei UN an

Der Rechtsanwalt Seyyed Shahram Iranbomy hat gegen US-Präsident Donald Trump beim Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) in Genf eine Beschwerde wegen „unmenschlicher Behandlung“ eingereicht, nachdem die US-Behörden dem Deutsch-Iraner die Einreise zur Beerdigung seines Sohnes verweigert hatten.

In einem Interview mit BBC Farsi nannte Iranbomy drei Gründe für seine Beschwerde: „Warum sind meine Anfragen bezüglich des Einreiseverbots von den US-Behörden unbeantwortet geblieben? Warum wurde mir kein Widerrufsrecht gegen die Ablehnung eingeräumt? Und warum wurde das Zivilrecht im Falle meines Sohnes nicht eingehalten?“

Iranbomy lebt seit 40 Jahren in Deutschland und hat iranische Wurzeln. Sein 20-jähriger Sohn Irman Iranbomy war in seiner Heimatstadt Frankfurt Mitglied des Deutschen Jugend-Bundestages, Sprecher der Justus-Liebig-Schule und Kommandant der Jugendfeuerwehr Berkersheim. Der in den USA studierende Sohn kam am 25. Juni durch einen Unfall in Washington ums Leben.

Der Rechtsanwalt wollte die in Washington lebende Mutter seines Sohnes unterstützen und zur Beisetzung in die Vereinigten Staaten fliegen. Doch seine Bemühungen um ein Visum „aus humanitären Gründen“ blieben erfolglos. „Trumps Regierung hat mein Recht auf einen letzten Abschied von meinem verstorbenen Sohn ignoriert“, so Iranbomy.

Die USA verhängten 2017 gegen Menschen aus mehreren islamischen Ländern, darunter der Iran, Libyen, Somalia, Syrien und der Jemen, eine Visasperre. Die Maßnahme betrifft auch Menschen aus europäischen Ländern, die ihre Wurzeln in einem dieser überwiegend muslimischen Länder haben oder eine Doppel-Staatsbürgerschaft besitzen.

(fh)