Bericht belegt Korruption in der Autoindustrie
Der Industrieminister der früheren iranischen Regierung unter Präsident Mahmud Ahmadinedschad soll während seiner Amtszeit den staatlich geführten Autohersteller Iran Khodro (IKCO) beauftragt haben, 3.650 Autos mit bis zu 80 Prozent Sonderrabatt an einen bestimmten Personenkreis zu verkaufen. Das ist Meldungen iranischer Nachrichtenagenturen von Sonntag zufolge ein Detail aus einem Untersuchungsbericht über Korruption in der iranischen Autonindustrie, den eine Sonderkommission des iranischen Parlaments nun den Abgeordneten vorgelegt hat. Die zwei großen iranischen Autohersteller IKCO und Saipa sollen zudem 90 bis 150 Online-Firmen gegründet haben, obwohl das gesetzlich verboten sei, so der Bericht. Der Chef des iranischen Parlaments, Ali Larijani, sicherte zu, den Bericht der Justiz zu übergeben.
Die Sonderkommission prüfte zwei Jahre lang rund 120.000 Dokumente und hat daraus einen 540 Seiten umfassenden Bericht erstellt. IKCO und Saipa sind mit etwa 500.000 Beschäftigten die zwei größten Autohersteller des Landes. Die Zahl der im Iran produzierten Autos ist in den vergangenen Jahren aufgrund der internationalen Sanktionen und durch Missmanagement drastisch zurückgegangen. 2013 wurde nur noch eine Million Fahrzeuge statt 2,2 Millionen wie in den Jahren zuvor produziert.
Erst vor einer Woche hatten die Abgeordneten die hohen Preise für Kraftwagen kritisiert. Diese lägen derzeit um 30 Prozent über dem Wert der produzierten Autos, so die Parlamentarier.
(fh)