Ayatollah Khamenei warnt Wahlkandidaten
Das religiöse Oberhaupt des Iran, Ayatollah Seyyed Ali Khamenei, hat am Mittwoch die Kandidaten der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen davor gewarnt, mit Wahlkampfreden die nationale Sicherheit zu gefährden. Sie sollten sich davor hüten, „mit ihren Ansprachen Hoffnungen bei Staatsfeinden zu wecken“, so Khamenei: Das würde dem Land schaden. Die Feinde würden „Unruhen“ planen und „auf den richtigen Moment“ warten. Denn die iranischen Konservativen werfen dem Westen eine „sanfte Revolution“ gegen die Machthaber im Iran vor.
Wenige Tage vor den Wahlen am 19. Mai spitzt sich der Schlagabtausch zwischen den Kandidaten aus dem gemäßigten und dem ultrakonservativen Lager zu. Der sonst eher zurückhaltende amtierende Präsident Hassan Rouhani, der erneut kandidiert, sagte am Dienstag sogar, der Staat brauche Reformen, das Land müsse sich der internationalen Gemeinschaft öffnen und sich nicht isolieren. Außerdem kritisierte er die massiven Internetkontrollen und Sperrungen von sozialen Netzwerken. Beobachter meinen deshalb, die Worte Khameneis könnten sich direkt auf den Regierungschef beziehen.
(fh)