Armutsquote in Iran erreicht 36 Prozent

Die Armutsquote in Iran ist auf rund 36 Prozent gestiegen. Diese Statistik hat die iranische Regierung am 22. Oktober veröffentlicht. Demnach ist nun über ein Drittel der iranischen Bevölkerung nicht mehr in der Lage, die Grundbedürfnisse zur Deckung des minimalen Kalorienbedarfs zu sichern. Dies stellt die höchste Armutsquote der letzten 15 Jahre dar. 

2024 lag die Armutsquote bei rund 30 Prozent, vor dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen (JCPOA) im Jahr 2018 bei unter 20 Prozent. Dies steht im Widerspruch zu den wiederholten Behauptungen des Regimes, die US-Maßnahmen gegen die iranische Wirtschaft seien wirkungslos geblieben. 2018 hatte die Weltbank geschätzt, dass sich rund 420.000 Menschen in Iran in absoluter Armut befänden.

Zu diesem Anstieg der Armut haben die anhaltenden Sanktionen gegen Iran, der sprunghafte Wertverlust der nationalen Währung und die zunehmende Inflation beigetragen. Wirtschaftsexpert*innen halten die anhaltend hohen Preissteigerungen – insbesondere in den Bereichen Nahrungsmittel und Wohnraum – sowie das Ausbleiben eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums zu den Hauptursachen für die Zunahme der Armut in den vergangenen Jahren.

Dem iranischen Amt für Statistik zufolge gab es 2024 ein Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent, die Inflationsrate lag in dem Jahr bei 37,1 Prozent. Dass die Armutsquote trotz dieses Wirtschaftswachstums steigt, liegt am hohen Anteil des Öls an diesem Wachstum, der auf eine mangelnde Breitenwirksamkeit deutet. Einem Bericht des Forschungszentrums des Islamischen Parlaments (Majlis) zufolge war die Wirtschaftspolitik des Regimes in den letzten Jahren nicht erfolgreich. Dagegen hätten viele der Maßnahmen zu großen Belastungen für den Staatshaushalt geführt.

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