Anschlag auf iranischen Botschafter in Jemen

Islamische Extremisten haben vor der Residenz des iranischen Botschafters in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa, Hossein Niknam, eine Autobombe detonieren lassen. Das berichteten Nachrichtenagenturen am Mittwoch. Kurz nach der Detonation bekannte sich ein örtlicher Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida zu dem Anschlag. Der iranischen Nachrichtenagentur IRNA zufolge wurden dabei ein Wachmann und sein kleines Kind getötet, 15 Menschen wurden schwer verletzt. Der Botschafter, der erst am Montag in Sanaa akkreditiert worden war, befand sich zum Zeitpunkt des Attentats außer Haus und blieb unversehrt. Die Detonation riss ein Loch in die Außenwand der Residenz und zerstörte Fensterscheiben von Häuser und Autos im Umkreis des Gebäudes.

Der Iran wird als Verbündeter der schiitischen Minderheit im Jemen betrachtet. Sunnitische Extremisten im Jemen verdächtigen Irans Machthaber, die schiitischen Huthi-Rebellen zu unterstützen. Teheran weist diesen Vorwurf zurück. In der Vergangenheit gab es bereits mehrmals Attacken auf iranische Diplomaten im Jemen. Im Januar wurde der Diplomat Ali Aschgar Assadi vor der Botschafterresidenz so schwer durch Schüsse verletzt, dass er später seinen Verletzungen erlag. Zudem halten sunnitische Entführer aus dem Al-Kaida-Umfeld seit Juli 2013 einen Angestellten der iranischen Botschaft in ihrer Gewalt.

(fh)