Ärger über Erdogan

Das iranische Außenministerium hat am Sonntag den stellvertretenden Botschafter der Türkei im Iran einbestellt, wie die Sprecherin des iranischen Außenministeriums, Marziyeh Afkham, mitteilte. Anlass waren Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Erdogan hatte dem Iran vorgeworfen, die Vorherrschaft in der Region anzustreben und damit die Türkei, Saudi-Arabien und die Golfstaaten zu verärgern. Zudem forderte der türkische Staatschef, der Iran solle die Unterstützung der schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen beenden.

Saudi-Arabien und mehrere andere arabische Staaten haben am Donnerstag Luftangriffe auf die schiitische Huthi-Miliz und deren Verbündete im Jemen gestartet, nachdem die Rebellen in den vergangenen Monaten große Teile des Landes und die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht haben. Der von den Huthi entmachtete Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi beschuldigt den Iran, für das Chaos im Land verantwortlich zu sein. Die schiitischen Huthi-Milizen seien „Handlanger des Iran“.

Erdogans Angriffe auf die iranische Regierung sorgten auch unter ultra-konservativen iranischen Parlamentariern für harsche Kritik. Ismaeil Kossari, Abgeordneter und Mitglied der Kommission für nationale Sicherheit und Außenbeziehungen, forderte die iranische Regierung auf, einen für April geplanten Staatsbesuch Erdogans im Iran abzusagen.

(fh)