60 Jahre iranischer Studententag

„Studenten sind die kritischen Stimmen gegen totalitäre Regimes, die nicht zum Schweigen gebracht werden können, nicht einmal im Gefängnis.“ Das schrieben vier inhaftierte ehemalige Studentenaktivisten aus dem Teheraner Evin-Gefängnis in einem offenen Brief anlässlich des 60. Jahrestags der iranischen Studentenbewegung, der am Samstag von dem persischsprachigen Nachrichtenportal Kalameh veröffentlicht wurde. Im Jahre 1953 waren bei Studentenprotesten gegen den Besuch von US-Vizepräsident Richard Nixon bei Auseinandersetzungen mit den Schlägertrupps des Schah drei Studenten getötet worden. Sie gelten seither als Symbol für die iranische Studentenbewegung. Seit der islamischen Revolution 1979 wird der 7. Dezember als offizieller „Tag der Studenten“ im Iran gefeiert. Auch nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Iran im Juni 2009 waren bei landesweiten Protesten Hunderte Studierende verhaftet worden, die meisten wegen des Vorwurfs von „Aktivitäten gegen die nationale Sicherheit“. Einige der Verhafteten sitzen bis heute in den iranischen Gefängnissen. Offiziellen Angaben zufolge gab es im Iran im Jahr 2012 etwa 3,8 Millionen Studenten, rund 60 Prozent davon Frauen.

fh