Veranstalter eines virtuellen Modelwettbewerbs verhaftet

Zwei Personen, die auf einem sozialen Netzwerk im Internet einen virtuellen Modelwettbewerb ins Leben gerufen haben, sind in der nordiranischen Stadt Rasht am Kaspischen Meer verhaftet worden. Das berichtet die Nachrichtenagentur IRNA unter Berufung auf den zuständigen Offizier der iranischen Cyber-Polizei in der Provinz Gilan, Mohammad Khani, am Donnerstag. Demnach sollen die Personen auf der Seite junge Frauen dazu eingeladen haben, an dem virtuellen Modelwettbewerb teilzunehmen. Dabei sollen auch „unmoralische Fotos“ von leicht bekleideten jungen Mädchen veröffentlicht worden sein, so Khani. Weitere Details über die Verhafteten und die Webseite wurden nicht bekannt.

Im Iran dürfen Frauen nur sehr eingeschränkt als Model arbeiten und ausschließlich Bekleidung präsentieren, die der islamischen Norm entspricht. Frauen, die auch nur in der virtuellen Welt anderen modischen Trends nachgehen, riskieren ihre Sicherheit. Denn im Iran werden Aktivitäten im Internet streng vom Staat überwacht.

Die Cyber-Polizei wurde als Abteilung der iranischen Polizei 2011 mit der speziellen Aufgabe gegründet, das Internet und seine Nutzung im Iran zu kontrollieren. Seitdem lässt die Spezialpolizei täglich Hunderte Internetseiten sperren. Außerdem sitzen landesweit zurzeit mehr als ein Dutzend BloggerInnen wegen kritischer Beiträge im Gefängnis.

(fh)