Politischer Gefangener stirbt in Iran in Haftzentrum

Der politische Aktivist Hassan Saedi ist am Mittwoch, den 15. Oktober 2025, in einem Haftzentrum des Ministeriums für Nachrichtenwesen in Ahvaz im Südwesten Irans verstorben. Das Ministerium für Nachrichtenwesen, einer der Geheimdienste des Landes, forderte Saedis Familie am selben Tag auf, sich bei der dortigen Dienststelle zu melden, um dessen Leichnam abzuholen. 

Menschenrechtsaktivist*innen zufolge soll Saedi durch Folter ums Leben gekommen sein. Die Behörden hingegen nannten „Herzstillstand“ als Todesursache. Laut seiner Familie war der 34-Jährige allerdings vollkommen gesund und litt an keiner Erkrankung. 

Saedi war am frühen Morgen des 14. Oktober in seinem Haus in Ahvaz festgenommen worden. Der verheiratete Vater von zwei kleinen Mädchen war bereits früher wegen seiner kulturellen und sozialen Aktivitäten in Haft. Saedis Bruder erklärte in einem Gespräch mit der Menschenrechtsorganisation „Karun“: „Polizisten stürmten unser Haus und nahmen meinen Bruder fest. Sie brachten ihn zum Haftzentrum des Ministeriums, und nur einen Tag später teilten sie meiner Familie seinen Tod mit.“

Zahlreiche Aktivist*innen und Bürger*innen sind in Iran durch Folter, Missstände und mangelnde medizinische Versorgung in den Gefängnissen ums Leben gekommen. Die iranischen Behörden weisen die Verantwortung für diese Todesfälle jedoch stets zurück.