Erneute Hinrichtung wegen angeblicher Spionage für Israel
Babak Shahbazi, ein 44-jähriger Klimaanlagenmechaniker, ist am frühen Mittwochmorgen des 17. September hingerichtet worden. Die iranische Justiz warf ihm vor, für Israel spioniert zu haben. Die Hinrichtung fand im Ghezel-Hesar-Gefängnis in der Stadt Karadsch in der Nähe von Teheran statt.
Laut der Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights stehen Shahbazis Verhaftung, Folter und neunmonatige Einzelhaft im Zusammenhang mit dessen Brief an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Darin hatte er seine Bereitschaft erklärt, an der Seite der Ukraine gegen Russland zu kämpfen. Nach Angaben der Organisation wurde er während seiner Haft in Einzelzellen und sogenannten „sicheren Häusern“ unter Druck gesetzt, ein Geständnis darüber abzulegen, für Israel spioniert zu haben. Shahbazi war im Januar 2024 festgenommen worden.
Die iranische Justiz behauptet, Shahbazi habe eine Person namens Ismail Fekri eingesetzt, um mit Israel zu kommunizieren. Fekri wurde im Mai dieses Jahres wegen ähnlicher Vorwürfe ebenfalls hingerichtet.
Familie und Anwalt von Shahbazi legen eine andere Version der Ereignisse vor. Sein Anwalt hatte zuvor Justizchef Gholamhossein Mohseni-Eje’i aufgefordert, die Hinrichtung zu stoppen und den Fall erneut zu prüfen. Er erklärte, dass „innerhalb von weniger als vier Monaten fünf verschiedene Urteile gegen seinen Mandanten erlassen“ worden seien.
Seit dem Beginn des Zwölf-Tage-Kriegs mit Israel im Juni diesen Jahres hat das iranische Regime bereits acht Personen wegen Spionagevorwürfen hingerichtet. Aktivisten sehen dies als Zeichen für eine neue Welle von Hinrichtungen. Laut den Vereinten Nationen verzeichnete die Islamische Republik bereits im Jahr 2024 eine „alarmierende Rate“ an Hinrichtungen, der mindestens 975 Menschen zum Opfer fielen.
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