Frauenquote bei Behörden sinkt

Insgesamt dreizehn iranische Behörden haben bei 2.800 Stellenausschreibungen nur in 16 Fällen weibliche Mitarbeiterinnen gesucht. Das ergab die Recherche der iranischen Zeitung Shargh, die diese in ihrer Montagsausgabe veröffentlichte. Demnach suchten nur zwei der 13 Behörden gezielt nach weiblichen Beschäftigten: zum einen die iranische Gerichtsmedizin mit zehn Ausschreibungen, zum zweiten die Organisation für Geologie und Bodenschätze mit sechs Stellenangeboten für Frauen.

Die Steuerbehörde hatte mit 1.434 Stellenangeboten nur für Männer die höchste Rate davon. Dazu kommen 500 geschlechtsneutrale Ausschreibungen, auf die sich sowohl Männer als auch Frauen bewerben können, heißt es in dem Bericht.

Die Arbeitslosigkeit ist bei Frauen im Iran bereits seit zwei Jahren etwa doppelt so hoch wie bei Männern. Laut offiziellen Angaben lag die Arbeitslosenquote 2014 bei Männern bis 29 Jahren bei 17,9 Prozent, bei Frauen der gleichen Altersgruppe bei 39 Prozent. Politische Beobachter meinen, dass die Versprechungen von Präsident Hassan Rouhani, Frauen mehr zu fördern und ihre Hindernisse auf dem Arbeitsmarkt zu bekämpfen, gescheitert sei.

(fh)