Einbruch in Haus ermordeter Oppositioneller

Zum zweiten Mal innerhalb von weniger als 12 Monaten ist in das Haus der ermordeten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar in Teheran eingebrochen worden. Das teilte die Tochter Parastou Forouhar, die als Künstlerin in Deutschland lebt, dem Internetportal der Deutschen Welle Farsi mit. Demzufolge sind die Diebe diesmal professioneller vorgegangen. Sie hätten mehr Wertsachen, aber auch private Gegenstände gestohlen. Beim ersten Einbruch sei lediglich „das Haus durchwühlt und Sachen durcheinander geworfen worden“, so Forouhar. Der erste Einbruch habe sich bereits im März vergangenen Jahres ereignet, der zweite vor wenigen Wochen. Forouhar will am Donnerstag nach Teheran fliegen.

Die prominenten Oppositionspolitiker Dariush und Parvaneh Forouhar wurden am 21. November 1998 in ihrem Haus in Teheran durch mehrere Messerstiche ermordet. Die Auftraggeber der Morde aus Ministerien und Geheimdienst sind weitgehend bekannt, blieben jedoch bis heute unbehelligt. Nach der Tat hatte das iranische Informationsministerium mitgeteilt, die Taten seien von Mitarbeitern des Ministeriums, jedoch ohne offiziellen Auftrag in Eigenverantwortung verübt worden. Jedes Jahr im November fliegt Parastou Forouhar in den Iran, um ihrer ermordeten Eltern zu gedenken. In den vergangenen Jahren war die Trauerfeier regelmäßig verboten worden.

(fh)