Israel will IranerInnen online zur Wasserkrise beraten

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums hat am Montag einen Vorschlag Israels, bei der Lösung der iranischen Wasserkrise zu helfen, als „Täuschung“ bezeichnet. Der Iran habe selbst qualifizierte Experten, um die Aufgaben des Landes zu lösen, und bräuchte keine „Zauberei“, so Bahram Ghasemi.

Am Sonntag hatte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den IranerInnen per Videobotschaft Hilfe bei Problemen mit der Wasserversorgung angeboten. Auf einer persischsprachigen Internetseite, die vom israelischen Außenministerium gefördert wird, wird detailliert beschrieben, wie die IranerInnen ihr Abwasser recyceln könnten. „Israel recycelt fast 90 Prozent seines Abwassers – weit mehr als jedes andere Land auf der Welt“, so Netanjahu in dem Video. Sein Land verfüge über das Wissen, eine Umweltkatastrophe im Iran zu verhindern, und werde zeigen, wie iranische Bauern ihre Ernte retten und ihre Familien ernähren könnten, so Netanjahu.

Der Iran kämpft seit Jahren mit Wasserknappheit. Dafür gibt es verschiedene Gründe, darunter der Klimawandel, der niedrige Niederschlag, der hohe Trinkwasserverbrauch in Privathaushalten und alte Bewässerungstechniken in der Landwirtschaft. Rund 90 Prozent des Wasserverbrauchs finden im Iran in der Landwirtschaft statt, 22 Prozent mehr als im internationalen Durchschnitt. Experten verlangen daher staatliche Investitionen in moderne Bewässerungsanlagen.

In den sozialen Netzwerken diskutierten Tausende IranerInnen über den Vorschlag von Netanjahu. Ein Argument der Befürworter lautet, die iranische Regierung solle jede professionelle Unterstützung zur Bewältigung der Wasserkrise annehmen.

(fh)