Iranischer Journalist erhält internationale Auszeichnung

Der iranische Journalist Siamak Ghaderi hat den diesjährigen „International Press Freedom Awards“ erhalten. Der Journalistenpreis wurde vom „Committee to Protect Journalists“ (CPJ) an Ghaderi für seine Berichterstattung trotz Repressalien und staatlicher Zensur vergeben. Neben Ghaderi wurden in diesem Jahr JournalistInnen aus Burma, Südafrika und Russland ausgezeichnet. Das CPJ wurde 1981 in den USA als Nichtregierungsorganisation gegründet und setzt sich weltweit für die Pressefreiheit und die Menschenrechte von Journalisten ein.

Ghaderi arbeitete jahrelang für die staatliche iranische Nachrichtenagentur IRNA. Einige Monate nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 wurde er wegen seiner kritischen Berichterstattung entlassen. Danach setzte Ghaderi seine Arbeit als freiberuflicher Journalist und Blogger fort. 2010 wurde der Journalist in Teheran verhaftet. Wegen „Aktivitäten gegen die  nationale Sicherheit“ wurde er zu vier Jahren Haft und 60 Peitschenhieben verurteilt. Seit Sommer 2014 ist Ghaderi wieder frei.

Laut Angaben der Organisation Reporter ohne Grenzen sitzen im Iran derzeit 58 JournalistInnen und BloggerInnen im Gefängnis. 25 davon wurden nach dem Amtsantritt von Präsident Hassan Rouhani inhaftiert. Der als moderat geltende Regierungschef bestreitet dies: Er glaube nicht, dass im Iran jemand wegen seiner journalistischen Arbeit in Haft säße, hatte Rouhani kürzlich in einem CNN-Interview gesagt.

(fh)